Gefühle haben im Business nichts verloren ?
Ich habe den Eindruck, dass trotz aller Bemühungen hin zu mehr Menschlichkeit im Berufsleben, das Thema Gefühle bei vielen immer noch Bedenken hervorruft und sie der Ansicht sind, dass Gefühle nur im Privaten stattfinden dürfen.
Doch was sind überhaupt Gefühle und lassen sie sich wirklich so einfach abstellen?
Laut dem Gehirnforscher Antonia Damasio ist ein Gefühl das bewusste Erleben einer Emotion als Körperempfindung.
Wenn also Gefühle nicht stattfinden sollen, dann dürfen auch keine Emotionen stattfinden und dies ist de facto nicht möglich, sondern nur eine Unterdrückung der selbigen bzw. die Unterdrückung des dahinter stehenden Bedürfnisses.
Der amerikanische Psychologe David Matsumoto definiert Emotionen als kurze , bio-psycho-soziale Reaktionen auf spezifische Ereignisse, die Konsequenzen für unser Wohlbefinden haben und meist eine sofortige Handlung erfodern.
Auch wenn Emotionen nur kurz andauern, so beeinflussen sie dennoch sehr stark unsere Handlungen und Entscheidungen und vor allem unser soziales MIteinander. Denn egal ob bewusst oder unbewusst, unsere Emotionen spiegeln sich in unserer Mimik und in unserer Körpersprache wieder.
Daher ist es für mich weniger die Frage ob Gefühle und damit auch Emotionen etwas im Berufsleben zu suchen haben, als die Frage, welches Bedürfniss steckt hinter der gezeigten Emotion meines Gegenübers ?
Jede Emotion wird durch einen Trigger ausgelöst, besitzt eine spezifische Funktion und dient der Erfüllung eines bestimmten Bedürfnisses.
Im Emotionscoaching arbeite ich mit 12 Primäremotionen, die 1. kuklturübergreifend erlebt und 2. kulturübergreifend ausgedrückt werden.
Warum Primär ? Weil diese 12 Emotionen unsere Wahrnehmung, unser Denken, unser Gedächtnis und damit auch unser Handeln grundlegend beeinflussen.
Keine dieser Emotionen ist als negativ oder positiv zu betiteln, denn in jeder ruht die Kraft ein für uns wichtiges Bedürfniss zu erfüllen.
Wenn ich mir als Führungskraft und auch als Mitarbeiter*in der Bedürfnisse hinter den Emotionen bewusst bin, dann ist ein funktionaler und produktiver Umgang mit den daraus resultierenden Gefühlen wahrscheinlicher als ohne dieses Bewusstsein.
Wie geht ihr mit aufkommenden Emotionen bei euch selbst oder bei eurem Gegenüber um, vor allem wenn es sich um „unangenehme“ Emotionen handelt ?
Als Mitglied des RedShoeClub stehe ich, wie meine Mitstreiter, für mehr Menschlichkeit in der Businesswelt ein und bin davon überzeugt, dass wenn es dem Menschen gut geht, dass es dem Unternehmen gut geht, denn Menschen sind das Unternehmen.
#emotionen #empathie #führung #selbstwert #teamentwicklung #teamleader
Sind Bedürfnisse eines Einzelnen wichtig im beruflichen Miteinander oder haben diese im Job nichts verloren?
Emotionale Stabilität ist die Basis für sinn-stiftende Produktivität !
Ein motiviertes, produktives, zukunftsorientiertes #Team, das harmonisch miteinander arbeitet? Nur eine Vision?
Gestern Abend war ich im Ballett in der Hamburger Staatsoper und da das Orchester nicht wie sonst, in der Versenkung verschwand, sondern direkt auf der Bühne platziert war, hatte ich eine großartigen Blick auf ein funktionierendes Team und eine Vision.
Jeder der Musiker /innen stimmte für sich in Ruhe sein Instrument, dann wurde ein Ton vorgegeben an dem sich alle orientieren konnten, als alle fertig und bereit waren zu performen, erst dann kam der Dirigent auf die Bühne.
Mit sichtlicher Hingabe brachte er die Einzelnen dazu ein Gesamtkunstwerk zu kreieren. Man hätte ein Stecknadel fallen hören können, so ergriffen waren die Zuhörer von dem musikalischen Genuss und der Leidenschaft, die in unsere Ohren und Herzen drang ( zumindest in meines ).
Das Besondere an dem Orchester war, dass es sich nicht um jahrzehntelang erprobte Musiker handelte, sondern um ein Jugendorchester und doch wurden alle getragen von einem Gefühl der #Zugehörigkeit und der #Leidenschaftetwas gemeinsam bewegen zu können, was als Einzelner nicht möglich wäre und dies unter der #Führung eines Dirigenten, dem anzumerken war, wie stolz er auf sein Team ist.
Wäre es nicht wunderbar, diese Haltung auf den Businesskontext zu übertragen?
Ist das überhaupt möglich?
Und was bedarf es dazu?
Ich bin der festen Überzeugung, dass genau das möglich ist und sogar die #Zukunft für ein funktionierendes und #motiviertes Team darstellt.
Wenn jeder Einzelne um seine Position im Team weiß, sich in dieser sicher und gesehen fühlt, die #Vision wo die Reise hingehen soll für alle klar und verständlich ist und dem Ganzen eine #Führungskraft vorsteht, die dazu beiträgt, dass sich alle miteinander auf den Weg machen, dann ist Teamwork nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung und DER SCHRITT in Richtung sinnstiftende und produktive Arbeit.
Wie schaffen Sie als Führungskraft ein wahres Miteinander?
Sehen Sie ihre Mitarbeiter, hören Sie mit Empathie zu, kennen Sie die Bedürfnisse Ihres Teams ?
Und verbeugen Sie sich am Ende des Tages ( innerlich reicht ) vor den #Leistungen Ihres Teams, wie es dieser Dirigent tat?
#Teambuilding ist ein fortwährender Prozess, indem es darum geht, die Haltung der anderen zu verstehen, auch die der Führungskraft, deshalb gilt es immer wieder neu hinzuschauen, zu korrigieren und vor allem in #Kommunikation zu treten und in einem wertschätzenden Austausch zu bleiben.
Diese Wertschätzung ist übrigens keine Einbahnstrasse, sondern sollte auch von den Teammitgliedern der Führungskraft gezollt werden, daher würde ich persönlich auch nie einen Teamworkshop ohne die Führungskraft gestalten, denn für mich ist diese Teil des Teams.
Denkt Ihr Unternehmen schon in Teams oder sind Sie noch in der Einbahnstrasse unterwegs?
Bild: Samuel Sianipar